Max Planck: Der Vater der Quantenphysik



Einleitung: Ein Leben für die Wissenschaft



Max Planck, einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts, revolutionierte mit seiner Arbeit das Verständnis der Naturgesetze. Geboren am 23. April 1858 in Kiel, schuf er die Grundlagen der Quantenphysik, die bis heute die moderne Wissenschaft prägt. Sein Name ist untrennbar mit dem Planck’schen Wirkungsquantum verbunden, einer Entdeckung, die den Weg für eine neue Ära der Physik ebnete. Doch Planks Leben war nicht nur von wissenschaftlichen Triumphen geprägt, sondern auch von persönlichen Tragödien und den Wirren der deutschen Geschichte.



Frühes Leben und Ausbildung



Max Karl Ernst Ludwig Planck entstammte einer traditionsreichen Familie von Gelehrten und Juristen. Sein Vater, Johann Julius Wilhelm Planck, war Professor für Rechtswissenschaften, und seine Mutter, Emma Patzig, stammte aus einer Pastorenfamilie. Schon früh zeigte Max ein außergewöhnliches Talent für Mathematik und Musik. Er spielte Klavier, Orgel und Cello und liebäugelte sogar mit einer musikalischen Laufbahn.



Doch die Wissenschaft zog ihn stärker an. Nach dem Abitur in München studierte Planck ab 1874 Physik an der Universität München und später an der Universität Berlin, wo er unter anderen bei den bedeutenden Physikern Hermann von Helmholtz und Gustav Kirchhoff lernte. Beide prägten sein wissenschaftliches Denken nachhaltig.



Die Anfänge einer wissenschaftlichen Karriere



1879 promovierte Planck mit einer Arbeit über den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, ein Thema, das ihn ein Leben lang begleiten sollte. Nach einigen Jahren als Privatdozent in München und Kiel wurde er 1885 zum außerordentlichen Professor für theoretische Physik an der Universität Kiel berufen. Fünf Jahre später folgte der Ruf an die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin, wo er Nachfolger von Kirchhoff wurde.



In Berlin widmete sich Planck intensiv der Forschung zur Wärmestrahlung. Damals galt die klassische Physik noch als nahezu vollständig, und viele Forscher glaubten, dass nur noch kleinere Details zu klären seien. Doch Planck erkannte, dass die bestehenden Theorien nicht alle Phänomene erklären konnten.



Die Quantenhypothese: Eine Revolution in der Physik



Planks größte wissenschaftliche Leistung war die Formulierung der Quantenhypothese im Jahr 1900. Bei seinen Untersuchungen zur Schwarzkörperstrahlung stieß er auf ein Problem: Die bestehenden Gleichungen konnten das gemessene Strahlungsspektrum nicht korrekt wiedergeben. Seine Lösung war radikal: Er postulierte, dass Energie nicht kontinuierlich, sondern in diskreten Paketen – den sogenannten "Quanten" – abgegeben oder aufgenommen wird.



Die Formel E = hν, wobei E für die Energie, h für das Planck’sche Wirkungsquantum und ν für die Frequenz steht, wurde zur Grundlage der Quantenphysik. Diese Idee war so revolutionär, dass Planck selbst zunächst Schwierigkeiten hatte, ihre volle Bedeutung zu erfassen. Doch sie ebnete den Weg für spätere Entdeckungen von Wissenschaftlern wie Albert Einstein, Niels Bohr und Werner Heisenberg.



Anerkennung und weitere wissenschaftliche Beiträge



Obwohl Planck zunächst skeptisch auf die Reaktionen seiner Kollegen blickte, setzte sich seine Theorie allmählich durch. 1918 erhielt er den Nobelpreis für Physik für seine bahnbrechende Arbeit zur Quantentheorie. Neben seiner Forschung war Planck auch ein herausragender Wissenschaftsorganisator. Von 1930 bis 1937 war er Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, der Vorläuferorganisation der heutigen Max-Planck-Gesellschaft.



Sein Einfluss reichte weit über die Physik hinaus. Planck setzte sich für die internationale Zusammenarbeit in der Wissenschaft ein, auch in den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Seine moralische Integrität und sein Streben nach Wahrheit machten ihn zu einer Respektsperson in der akademischen Welt.



Persönliches Leben und Schicksalsschläge



Auch privat war Planck ein Familienmensch. 1887 heiratete er Marie Merck, mit der er vier Kinder hatte. Doch sein Leben war von Tragödien überschattet: Seine erste Frau starb 1909, sein ältester Sohn Karl fiel im Ersten Weltkrieg, und seine Zwillingsschwestern starben beide bei der Geburt ihrer Kinder. Die größte Katastrophe ereignete sich während des Nationalsozialismus: Sein Sohn Erwin wurde 1945 wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler hingerichtet.



Obwohl Planck in politisch schwierigen Zeiten lebte, behielt er seinen wissenschaftlichen und menschlichen Kompass bei. Während der NS-Zeit setzte er sich für verfolgte Kollegen ein, auch wenn er nie offen mit dem Regime brach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Symbol der ungebrochenen deutschen Wissenschaft gefeiert.



Planks Vermächtnis und Einfluss



Max Planck starb am 4. Oktober 1947 in Göttingen, doch sein wissenschaftliches Erbe lebt weiter. Die Max-Planck-Gesellschaft, die heute zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen zählt, trägt seinen Namen als Zeichen der Anerkennung. Seine Entdeckungen legten den Grundstein für unzählige technologische Entwicklungen, von Halbleitern bis hin zur modernen Quanteninformatik.



Planks Name ist heute Synonym für wissenschaftliche Brillanz und Beharrlichkeit. Seine Fähigkeit, mit einer scheinbar einfachen Formel das Weltbild der Physik zu verändern, zeigt, wie tiefgreifend eine einzelne Idee die Menschheit beeinflussen kann.



(Fortsetzung folgt…)

Max Planck und die Entwicklung der modernen Quantenphysik



Die langsame Akzeptanz der Quantentheorie



Auch wenn Max Planck die Quantenhypothese bereits 1900 aufstellte, dauerte es Jahre, bis ihre volle Tragweite erkannt wurde. Viele seiner Zeitgenossen, einschließlich einflussreicher Physiker wie Lord Kelvin, hielten die klassische Physik für ausreichend, um alle Naturphänomene zu erklären. Planck selbst betrachtete seine Entdeckung zunächst nur als mathematischen Kunstgriff, um die experimentellen Daten zur Wärmestrahlung zu retten, nicht als physikalische Realität.



Doch mit der Zeit begannen andere Wissenschaftler, die Bedeutung von Planks Ideen zu verstehen. Albert Einstein war einer der ersten, der erkannte, dass Quanteneffekte nicht nur in der Wärmestrahlung, sondern auch in anderen Bereichen der Physik eine Rolle spielten. Seine Arbeit zum photoelektrischen Effekt (1905), für die er später den Nobelpreis erhielt, stützte sich direkt auf Planks Quantenhypothese. Damit war der Grundstein für eine völlig neue Physik gelegt.



Planck als Mentor und Förderer der Wissenschaft



Neben seiner eigenen Forschung spielte Planck eine entscheidende Rolle als Förderer junger Talente. In seiner Zeit als Professor in Berlin betreute er zahlreiche Studenten und Doktoranden, von denen einige selbst zu bedeutenden Wissenschaftlern wurden. Sein Seminar für theoretische Physik galt als eines der fortschrittlichsten seiner Zeit. Planck legte großen Wert auf klare, logische Argumentation und mathematische Strenge, Eigenschaften, die auch in seinen eigenen Arbeiten deutlich werden.



Als langjähriger Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften setzte er sich für die Förderung grundlegender Forschungsprojekte ein. Er war überzeugt, dass wissenschaftlicher Fortschritt nur durch freien Austausch von Ideen und internationale Zusammenarbeit möglich sei. Diese Haltung bewahrte er auch in den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, als Deutschland wissenschaftlich isoliert war.



Der Bruch mit der klassischen Physik



Planks Entdeckung markierte den Beginn einer tiefgreifenden Krise in der Physik. Seine Theorie widersprach den bis dahin als unerschütterlich geltenden Prinzipien der klassischen Mechanik und Elektrodynamik. Die Vorstellung, dass Energie nur in bestimmten Portionen ausgetauscht werden kann, schien zunächst absurd. Selbst Planck hatte zunächst Schwierigkeiten, seine eigene Theorie vollständig zu akzeptieren.



Doch in den folgenden Jahren häuften sich die experimentellen Befunde, die sich nur mit der Quantentheorie erklären ließen. Die Arbeiten von Niels Bohr zur Atomstruktur (1913) und die Entwicklung der Quantenmechanik in den 1920er Jahren durch Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger bestätigten die Richtigkeit von Planks Ansatz. Die Quantenphysik entwickelte sich zur grundlegenden Theorie der mikroskopischen Welt.



Die philosophischen Konsequenzen



Planks Entdeckungen hatten nicht nur wissenschaftliche, sondern auch tiefgreifende philosophische Auswirkungen. Die Quantentheorie zwang die Physiker, ihr Verständnis von Kausalität und Determinismus zu überdenken. Während die klassische Physik von einer prinzipiell vorhersagbaren Natur ausging, deutete die Quantenmechanik auf eine grundlegende Unbestimmtheit hin.



Planck selbst blieb zeitlebens ein Verfechter eines realistischen Weltbildes. Er glaubte, dass die Naturgesetze objektiv existieren und vom menschlichen Geist entdeckt werden können. Allerdings erkannte er auch, dass die klassische Vorstellung einer direkt zugänglichen Wirklichkeit nicht länger haltbar war. In späteren Jahren beschäftigte er sich zunehmend mit den erkenntnistheoretischen Folgen seiner Arbeit.



Die dunklen Jahre: Planck im Nationalsozialismus



Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 stellte Planck vor enorme persönliche und berufliche Herausforderungen. Als Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft versuchte er, die wissenschaftliche Arbeit unter schwierigsten Bedingungen aufrechtzuerhalten. Er setzte sich für jüdische Kollegen ein, die entlassen oder verfolgt wurden, darunter Albert Einstein. Allerdings glaubte Planck, dass direkter Widerstand aussichtslos sei, und verfolgte eine Strategie des "Durchwurstelns".



Die Tat seines Sohnes Erwin, der 1944 wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler verhaftet wurde, traf Planck schwer. Trotz persönlicher Interventionen bei hochrangigen NS-Funktionären konnte er die Hinrichtung nicht verhindern. Diese persönliche Tragödie überschattete seine letzten Lebensjahre.



Neubeginn nach dem Krieg



Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wurde der fast 90-jährige Planck zur Symbolfigur für einen moralisch unbelasteten Neuanfang der deutschen Wissenschaft. Die britische Besatzungsmacht berief ihn zum kommissarischen Leiter der wiedereröffneten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die 1948 in Max-Planck-Gesellschaft umbenannt wurde. Seine letzten öffentlichen Auftritte nutzte er, um für die Freiheit der Forschung einzutreten.



Planks Überzeugung, dass wissenschaftlicher Fortschritt nur in einem Klima der Offenheit möglich sei, prägte die Grundsätze der neuen Organisation. Bis heute ist die Max-Planck-Gesellschaft diesem Ideal verpflichtet. Auch international erfuhr Planck große Anerkennung; seine Arbeit gilt als einer der wesentlichen Beiträge zur modernen Wissenschaft.



Das wissenschaftliche Erbe



Die Auswirkungen von Planks Entdeckungen sind in der heutigen Physik allgegenwärtig. Ohne die Quantentheorie wären weder Halbleitertechnologie noch Laser oder Kernspinresonanz möglich. Selbst abstraktere Entwicklungen wie die Quantenfeldtheorie oder die Stringtheorie bauen auf den von Planck gelegten Grundlagen auf.



Sein Name ist nicht nur durch die Max-Planck-Gesellschaft präsent, sondern auch in zahlreichen physikalischen Konzepten: Das Planck'sche Wirkungsquantum, die Planck-Länge, die Planck-Zeit und die Planck-Masse sind zentrale Größen in der modernen theoretischen Physik. Sie markieren die Grenzen, bei denen Quanteneffekte und relativistische Effekte gleichermaßen bedeutsam werden.



Die menschliche Seite des Genies



Jenseits seiner wissenschaftlichen Leistungen war Planck eine Persönlichkeit von großer moralischer Integrität. Zeitgenossen beschrieben ihn als bescheiden, pflichtbewusst und von unbestechlicher Ehrlichkeit. Trotz seiner strengen protestantischen Erziehung war er kein Dogmatiker; sein wissenschaftliches Denken zeichnete sich durch Offenheit für neue Ideen aus.



Seine Leidenschaft für Musik blieb ihm sein Leben lang erhalten. Oft organisierte er Hauskonzerte, bei denen er selbst musizierte. Diese Verbindung von wissenschaftlicher Strenge und künstlerischer Sensibilität machte ihn zu einer einzigartigen Gestalt in der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts.



(Fortsetzung folgt…)

Planck's Einfluss auf die moderne Wissenschaft und sein bleibendes Erbe



Der Aufstieg der Quantenphysik zur dominierenden Theorie



Nach Planks revolutionärer Entdeckung entwickelte sich die Quantenphysik in rasantem Tempo weiter. In den 1920er Jahren formulierten Wissenschaftler wie Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger und Paul Dirac die mathematischen Grundlagen der Quantenmechanik. Das von Planck eingeführte Konzept der Quantisierung wurde dabei auf alle mikroskopischen Phänomene ausgedehnt. Die Quantentheorie erwies sich als so erfolgreich, dass sie heute als die am besten bestätigte physikalische Theorie aller Zeiten gilt.



Besonders bemerkenswert ist, dass die zunächst von Planck als thermodynamische Speziallösung entwickelte Theorie zu einem grundlegenden Naturprinzip avancierte. Der Welle-Teilchen-Dualismus, die Heisenbergsche Unschärferelation und andere quantenmechanische Phänomene führten zu einem radikalen Umdenken in der Physik. Planks initiale Zurückhaltung gegenüber diesen Entwicklungen zeigt, wie tiefgreifend der Paradigmenwechsel war, den er selbst ausgelöst hatte.



Planck's späte Reflexionen über Wissenschaft und Religion



In seinen späteren Jahren widmete sich Planck zunehmend philosophischen und weltanschaulichen Fragen. In Vorträgen und Aufsätzen wie "Wissenschaft und Glaube" (1937) und "Der Sinn und Grenzen der exakten Wissenschaft" (1942) setzte er sich mit dem Verhältnis von Naturwissenschaft und Religion auseinander. Planck vertrat die These, dass Wissenschaft und Religion verschiedene, aber gleichberechtigte Zugänge zur Wirklichkeit darstellten.



Sein eigenes Weltbild beschrieb er als "kosmische Religiosität" - eine tiefe Ehrfurcht vor der rationalen Ordnung des Universums. Diese Haltung erinnerte an Albert Einsteins berühmtes Diktum über den "Gott, der nicht würfelt". Planck blieb jedoch zeitlebens ein Gegner jeder dogmatischen Weltanschauung, sei sie religiöser oder ideologischer Natur.



Die Gründung der Max-Planck-Gesellschaft



Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ehemalige Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, deren Präsident Planck fast zwei Jahrzehnte lang gewesen war, auf Initiative der britischen Besatzungsmacht neu gegründet. Zu Ehren des großen Physikers erhielt sie 1948 den Namen Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG). Bis heute stellt sie mit ihren 86 Instituten einen wesentlichen Pfeiler der deutschen Forschungslandschaft dar.



Die MPG setzte bewusst die Tradition der Grundlagenforschung fort, die Planck so sehr am Herzen lag. Ihre Struktur - außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit langfristiger Perspektive - hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Die Max-Planck-Gesellschaft kann auf zahlreiche Nobelpreisträger und bahnbrechende Entdeckungen verweisen, was die Vision ihres Namensgebers eindrucksvoll bestätigt.



Technologische Revolution durch Quantenphysik



Die praktischen Anwendungen von Planks Entdeckungen haben die moderne Welt grundlegend verändert. Fast alle heutigen Technologien - von der Mikroelektronik über Lasertechnik bis zur medizinischen Bildgebung - basieren letztlich auf quantenphysikalischen Effekten. Selbst die digitale Revolution mit Computern und Smartphones wäre ohne die Quantenmechanik undenkbar.



Besonders bedeutsam ist der Halbleiter, dessen Funktion auf dem Bandlücken-Konzept der Quantenphysik beruht. Die präzise Kenntnis quantenmechanischer Effekte ermöglichte die gezielte Entwicklung neuer Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften. Planks Erkenntnisse wurden so zu einem wirtschaftlichen Faktor von immenser Bedeutung.



Aktuelle Forschung im Geiste Planks



Die Quantenphysik ist auch ein Jahrhundert nach Planks bahnbrechender Arbeit ein äußerst aktives Forschungsgebiet. Moderne Entwicklungen wie Quantencomputer, Quantenkryptographie und Quantenkommunikation zeigen, dass die volle Tragweite der Theorie noch längst nicht ausgeschöpft ist. Forscher arbeiten heute an der Verwirklichung von Planks ursprünglicher Vision einer vereinheitlichten Theorie von mikroskopischem und makroskopischem Verhalten.



Besonders spannend ist die Erforschung der Quantenverschränkung, eines Phänomens, das selbst Einstein als "spukhafte Fernwirkung" skeptisch gegenüberstand. Experimente der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass diese seltsamen quantenmechanischen Korrelationen real sind und sogar für technologische Anwendungen nutzbar gemacht werden können.



Die Bedeutung Planks für die moderne Physik



Historiker der Wissenschaft sind sich einig, dass Planck zu den wenigen Wissenschaftlern gehört, die das Weltbild ihrer Zeit tatsächlich revolutioniert haben. Sein Werk markiert den Übergang von der klassischen zur modernen Physik. Dabei war er nicht nur ein brillanter Theoretiker, sondern auch ein humanistisch gebildeter Gelehrter, der sich der gesellschaftlichen Verantwortung der Wissenschaft bewusst war.



Planks wissenschaftliche Methode - die Kombination von strenger mathematischer Formulierung mit physikalischem Scharfsinn - setzte Maßstäbe für Generationen von Physikern. Seine Fähigkeit, mit scheinbar kleinen Korrekturen an bestehenden Modellen ganze Wissensgebiete zu revolutionieren, macht ihn zu einem Vorbild für wissenschaftliche Kreativität.



Würdigung und Auszeichnungen



Planck erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Ehrungen, darunter die höchsten Auszeichnungen der wissenschaftlichen Welt. Neben dem Nobelpreis (1918) wurde er unter anderem mit der Copley Medal der Royal Society (1928) und der Lorentz-Medaille (1927) geehrt. Mehrfach wurde er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, was seine Bedeutung als moralische Instanz zeigt.



Sein Name findet sich heute nicht nur in der Max-Planck-Gesellschaft wieder, sondern auch in der europäischen Raumfahrtmission "Planck" (2009-2013), die die kosmische Hintergrundstrahlung mit bisher unerreichter Präzision vermaß. Besonders symbolträchtig ist, dass das erste weltraumbasierte Observatorium, das Primordiale Gravitationswellen nachweisen soll, den Namen "LISA" (Laser Interferometer Space Antenna) trägt, in Anlehnung an Planks Vorstellung von der Zusammensetzung von Strahlung.



Schlusswort: Die Aktualität Planks



An seinem 150. Geburtstag 2008 erinnerte die wissenschaftliche Weltgemeinschaft an Max Planck als einen der großen Denker der Menschheitsgeschichte. Seine Erkenntnisse haben nicht nur die Physik verändert, sondern unser gesamtes Verständnis der Wirklichkeit. In einer Zeit zunehmender Spezialisierung gilt Planck als Vorbild für Universalgelehrsamkeit, die tiefe Fachkenntnis mit weitgespannter geistiger Neugier verbindet.



Die faszinierende Geschichte der Quantenphysik, die mit Planks entschlossenem Schritt ins Ungewisse begann, ist noch längst nicht zu Ende geschrieben. Sie bleibt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie wissenschaftlicher Fortschritt oft von unerwarteten Entdeckungen ausgeht - und wie eine einzige geniale Einsicht eine ganze Welt verändern kann. Max Planck hat mit seinem Wirken gezeigt, dass wahrhaft große Wissenschaft immer auch eine menschliche Dimension besitzt.

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